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Die feine englische Art

So richtig nett. Oder doch nicht?

So richtig nett. Oder doch nicht?

„He is so nice!“ – das ist ein Kompliment, klar. So ein netter Kerl. Aber das Wort „nice“ hat, wie ja so manche Vokabel nicht nur der englischen Sprache, einen Bedeutungswandel durchgemacht. Wer hätte gedacht, dass es früher „albern“ hieß?

Wie es dazu kommen konnte? „Nice“ stammt vom lateinischen „nescius“ ab, und das heißt: unwissend. Im 14. Jahrhundert taucht es erstmals in der Bedeutung „dumm, albern“ auf und erlebt im Lauf der Jahrhunderte noch manche weitere Wendung zum Negativen: schamlos, angeberisch, feige, träge. Später wird aus dem „träge“ das neutralere „zurückhaltend, schüchtern“. Und da man diese Eigenschaften spätestens im 18. Jahrhundert eher attraktiv fand, vor allem für das weibliche Geschlecht, wandelte sich die Bedeutung zu „nett, angenehm“. So kann´s gehen.

Auch in jüngerer Zeit hat es radikale Bedeutungsänderungen gegeben, wir sagen nur „gay“. Das hieß früher „fröhlich“.

Die Geschichte des Wörtchens „nice“ haben wir dem Buch „What made the Crocodile cry? 101 Questions about the English Language“ von Susie Dent entnommen (erschienen bei Oxford University Press und nur auf Englisch erhältlich).

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