Herzförmig, rot, mit grünem Krönchen: Gibt es eine schönere Frucht als die Erdbeere? Auch die Briten lieben ihre „strawberries“, sie gelten sogar als das beliebteste Obst neben Äpfeln. Offizieller Start der einheimischen Ernte ist in Großbritannien der 1. Mai, aber es braucht nur ein paar sonnige Tage, dann sind die Früchtchen früher dran. Ihr englischer Name bezieht sich auf den noch heute praktizierten Brauch, die Pflanzen im Winter mit Stroh abzudecken.
Wald-Erdbeeren sind in ganz Nordeuropa heimisch, und schon früh begannen die Menschen, diese Pflanze in ihre Gärten zu holen und zu kultivieren. Im Mittelalter galten die Beeren als Aphrodisiakum und wurden in England Jungvermählten – kombiniert mit Borretsch und saurer Sahne – vor der Hochzeitsnacht serviert. Auch sollten sie gegen eine Reihe von Krankheiten und Traurigkeit helfen (Letzteres stimmt auf jeden Fall! Erdbeeren sind echte Stimmungaufheller.). „Strawberries and cream“, der Klassiker bei Wimbledon und jeder „village fair“, standen schon bei Heinrich VIII. auf der Festtafel. Wegen ihrer Schönheit und auch ihrer Symbolik – die Erdbeere ist ein Rosengewächs, aber ohne Dornen – fand sie auch stets das Interesser der Künstler.
Großbritannien mit seinem milden Klima, ausreichend Regen und, ja, auch ausreichend Sonne ist perfekt für Beerenfrüchte. Früher war die Saison kurz, heute geht sie dank neuer Züchtungen von April bis in den Oktober hinein. Ob man das gut findet oder nicht, muss jeder selbst entscheiden.
William Butler (1535 – 1617), ein Arzt aus Cambridge, kannte nur eine ganz kurze Erdbeersaison – und nur die kleine Variante der Frucht, die heute ja schon in Aprikosengröße gezüchtet wird. Er ist berühmt für dieses Zitat: „Zweifellos hätte Gott eine bessere Beere erschaffen können, aber zweifellos hat er es gelassen“. Dem ist nichts hinzuzufügen.
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